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Gründe & Wirkung  

Wir erholen uns, hinsichtlich der vergangenen zwei Jahre, aber während wir wieder zu uns kommen, ist das Erlebte längst nicht verarbeitet. Nicht nur unsere Familien, unsere Städte und Dörfer und unsere Arbeitsplätze haben sich verändert, sondern auch unser Gehirn. Tatsächlich sind wir nicht mehr dieselben wie vor zwei Jahren.

Neben sonstigen diagnostizierbaren Symptomen berichteten viele Menschen von einer Art Gehirnnebel, von Vergesslichkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, allgemeinen Gedächtnisproblemen und plötzlich auftretenden  Aggressionen.

Es stellt sich die Frage: Kann sich unser Gehirn wieder in seinen Normalzustand bringen? Und wie können wir es dabei unterstützen? Jede einzelne Erfahrung kann unser Gehirn verändern, indem sie entweder dazu beiträgt, dass wir neue Synapsen – also die Verbindungen zwischen den Gehirnzellen – bilden oder sie verlieren. Dieser Vorgang wird als Neuroplastizität bezeichnet, und auf diese Weise entwickelt sich unser Gehirn in der Kindheit und der Jugend. Dank dieser Neuroplastizität lernen wir auch im Erwachsenenalter weiter und schaffen neue Erinnerungen, obwohl unser Gehirn mit zunehmendem Alter weniger flexibel ist. Der Prozess ist für das Lernen, das Gedächtnis und die allgemeine Gehirngesundheit von entscheidender Bedeutung.
Doch viele Erfahrungen führen auch dazu, dass das Gehirn Hirnzellen und Synapsen einbüßt, die man eigentlich erhalten wollte oder müsste. Stress zum Beispiel – etwas, das fast jeder während der vergangenen zwei Jahren erlebt hat – kann nicht nur bestehende neuronale Verbindungen zerstören, sondern auch das Wachstum neuer Synapsen hemmen.

Dies geschieht etwa dadurch, dass Stress die Ausschüttung von Hormonen auslöst – vor allem von Cortisol. In geringen Dosen helfen diese Hormone dem Gehirn und dem Körper, auf einen Stressor zu reagieren ("Fight or Flight", zu deutsch: Kampf-oder-Flucht-Reaktion) indem die Herzfrequenz, die Atmung, Entzündungsreaktionen und vieles mehr verändert werden, um die Überlebenschancen des Menschen zu erhöhen. Sobald der Stressor verschwunden ist, geht der Hormonspiegel zurück. Bei chronischem Stress geht der Stressor gefühlt jedoch nie ganz weg, und das Gehirn bleibt mit chemischen Stoffen überflutet, die es angreifen. Langfristig kann ein solch erhöhter Hormonspiegel Veränderungen verursachen, die zu Depressionen, Angstzuständen, Vergesslichkeit, unüblicher Aggression oder Apathie und Unaufmerksamkeit führen können.

Aber diese bisher beschriebenen Phänomene sind nur ein Teil der erlebten Auswirkungen die von vielen Menschen wahrgenommen werden. Viele Menschen berichten auch von Kriegsphantasien die sich in den vergangenen Monaten zeigten. Es fühle sich an wie Krieg, ohne dies rational verstehen zu können, ist eine Aussage die mir in der Praxis oft begegnet. Das Vokabular veränderte sich auch zusehends in den Medien. Ängste verstärkten sich auch hinsichtlich des eigenen Todes und bis zum heutigen Tag "drückt" eine "Hab-Acht-Stellung", als ob "gleich was ganz schlimmes geschehe" (unbewusst oder bewusst) auf das Gemüt und wirkt stark auf den Alltag ein. 

Am einfachsten erkennt man dies daran, wenn jemand in unmittelbarer Nähe hustet. Was passiert als nächstes? Wie reagieren sie spontan darauf und was denken Sie in diesem Moment? Was sagt der Hustende danach? (und wie sagt er es)  

Das eigentlich gruselige daran ist, dass egal welche Meinung sie über diese Situation auch haben mögen, auf der Empfindungsebene reagieren die meisten dennoch gleich: Sie zucken erstmal zusammen und erschrecken.

Gerade Menschen die mit Entwicklungstrauma oder Entwicklungsstörungen ringen (etwa 70-85%) sind grundsätzlich empfänglicher dafür, gerade wenn es um existentielle Themen geht wie den eigenen Tod oder den eines nahestehenden Menschen, um Verlust des Arbeitsplatzes oder des Wohnorts. Viele spüren dieses zusammenzucken jedoch nicht (mehr), weil diese Ängste sich in chronischen Muskelverkrampfungen verfestigten und nicht mehr körperlich wahrnehmbar sind. Sie denken sich eher die Situation, als dass sie diese körperlich und seelisch im Hier&Jetzt mit ihren Sinnen erleben und nur -wenn nötig- sich auch gedanklich damit auseinandersetzen.

Im Training für Bindung & Resonanz bekommen Sie Handwerkszeug vermittelt, wie sie bei sich und ihren Mitmenschen diese chronischen Stressoren erkennen und dauerhaft (wieder) senken, muskulär umspannen und sich mit allen Sinnen wieder einlassen können. 

Darüber hinaus bietet Ihnen dieser Ansatz ihr eigenes Bindungs- und Resonanzverhalten differenzierter kennen zu lernen und, wenn Sie möchten, auch zu erweitern. Denn die vergangenen zwei Jahre zeigten uns auch wo wir als Gemeinschaft stehen und dass Natur nicht nur etwas "da draußen " ist, sondern wir auch (nur) ein Teil davon sind. 

Bindung & Resonanz findet immer statt, ist persönlich und intim. Jeder Mensch erlebt -in sich- diese wunderbare Welt in seiner ganz persönlichen Eigenart und das ist gut so.  

Sie werden sich wundern was alles geschehen kann, wenn das Selbst verständlicher wird. 


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